Ehem. Schulhaus
Schulen waren bis zur Reformation auf dem Land nahezu unbekannt. Erst Luther forderte, die Kinder in „deutschen Schulen“ zu unterrichten, in denen als wichtigstes Fach Gottes Wort gelehrt werden sollte. Dies Aufgabe übernahmen daher die Pfarrer, der Unterricht (meist nur in den Wintermonaten, da die Kinder im Sommer in der Landwirtschaft helfen mussten) fand in den Pfarrhäusern statt. 1692 errichtete man in Sachsen neben der Kirche ein Meßnerhaus, das auch als Schulhaus diente. Das sehr baufällige Haus wurde 1809 saniert, war aber bereits nach einigen Jahren wieder marode und musste wieder renoviert werden. Etwa um 1875 reifte der Entschluss, ein völlig neues Schulgebäude zu bauen.
1884 wurde dann das neue Schulhaus als zweigeschossiges Sandsteinquader-Gebäude auf dem Grundstück des ehemaligen Meßnerhauses errichtet.
Es enthielt 3 Klassenzimmer, eine Lehrerwohnung und eine kleine Wohnung für einen Hilfslehrer.
1961 musste das Gebäude um ein weiteres Geschoss erweitert werden, um die steigende Anzahl der Kinder sachgerecht unterrichten zu können.
Nach Inbetriebnahme des Neubaus der Rusam-Volksschule 1976 wurde das Gebäude für die Gemeindeverwaltung und für Arztpraxen genutzt.
Quelle:
Rusam – Geschichte der Pfarrei Sachsen