Rutzendorfer Mühle
Allgemeines
Seit der Mensch sesshaft wurde, war er bei seinen Tätigkeiten auf seine eigene Muskelkraft oder auf die Unterstützung von Tieren (Pferd, Ochse, Esel) angewiesen.
Nach der Erfindung des Wasserschöpfrades durch die Sumerer ca. 3000v.Ch.lernte man die Wasserkraft auch für andere Zwecke zu nutzen und es entstanden die ersten Mühlen. Die Römer brachten etwa 300 n.Chr. die Kenntnisse des Mühlenbaus über die Alpen und so entstanden auch hier die ersten Mühlen an den Flüssen. Damit trat die Mühle ihren Siegeszug als Universalmaschine durch ganz Europa an. Diese für damalige Verhältnisse riesige Energie bewirkte eine Fülle von technischen Erfindungen. Durch die Antriebskraft ließen sich eine Vielzahl von Werkzeugen bedienen, die durch Dreh- oder Schlagbewegungen angetrieben wurden. Es entstanden nicht nur Getreide- und Sägemühlen sondern auch Papier-, Knochen-, Schleif- oder Hammermühlen.
Die Glanzzeit der Mühlen endete mit der Erfindung der Dampfmaschine Mitte de 18. Jh, die die industrielle Revolution einleitete und noch mehr, nach Erfindung des Elektro- und des Verbrennungsmotors im 19. Jh. Die damit abgetriebenen Mühlen waren unabhängig von dem verfügbaren Wasser und stellten mit einer um ein Vielfaches größeren Arbeitskapazität eine übermächtige Konkurrenz zu den Wassermühlen dar, so dass es zu Beginn des 20. Jh zu einem Mühlensterben kam.
Geschichte der Mühle
Die Rutzendorfer Mühle liegt etwas außerhalb des Ortes an der Fränk. Rezat.
Sie wurde wohl von Beginn an als eine Schneid- bzw Sägemühle betrieben. Später wurde auch Getreide und Tabak gemahlen.
1408 Erste urkundliche Erwähnung im Salbuch
1478 „ der Müller zu Rutzendorf schneidet Baumstämme zum Schloss Lichtenau“
1632 während des 30jährigen Krieges wurde die Mühle zerstört: „...Hans Mültners Mühle ist ganz ruiniert an Mühlwerk und Wasserbau. Der ganze Flecken ist öd“
1810 musste die Mühle nach einem Brand neu aufgebaut werden als Mahl- und Schneidmühle und als Tabakmühle
Da die Mühle in Privatbesitz ist, ist eine Besichtigung nicht möglich.
Quelle:
Reiner Heller
„Mühlen an der Fränkischen Rezat“